Kobudo

Die Kampfsportart Kobudo ist mit Karate verwandt, nur eben nicht waffenlos, sondern mit Gegenständen. Klassische, alte Kobudo-‚Waffen‘ sind zum Beispiel der Langstock (Bo), Kurzstock (Tanbo), Drehschlagstock (Tonfa), Sicheln (Kama) oder kleiner Dreizack (Sai). Im Jugendbereich wird nicht mit Tonfa und Sai trainiert.

Die ersten Waffen, mit denen trainiert wird, sind typisch Bo und Tanbo, gefolgt von Tonfa bzw. stumpfen Kama. Im Fortgeschrittenenbereich wird auch mit weiteren Waffen geübt, zum Beispiel dem Fischerspeer (Nunti-Bo) oder dem Ruder (Eku).

Kobudo hat, wie auch Karate, seine Ursprünge auf Okinawa, ab ungefähr dem 16. Jahrhundert. Wiederum ähnlich zum Karate, gibt es eine Vielzahl an Stilrichtungen, die sich hinsichtlich der genutzten Waffen und Techniken sowie der Trainingsschwerpunkte voneinander unterschieden. Beim SV Esting e. V. trainieren wir Sôchin Ryu Kobudo. Diese Stilrichtung ist in der jetzigen Form vergleichsweise neu und wurde vor allem in den 1980er Jahren von Jim van de Wielle zusammengestellt. Im Sôchin Ryu Kobudo sind relativ viele Partnerübungen enthalten.

Zudem hat Sôchin Ryu Kobudo seine Wurzeln auch im Jiu-Jitsu. Daher ist auch Selbstverteidigung ein Bestandteil des Trainings. Außerdem ist Kobudo vom Ursprung her praktisch gedacht – historische Waffen wie zum Beispiel Kama haben heute zum Glück kaum praktische Relevanz. Modern aufgefasst aber werden Alltagsgegenstände, wie Smartphones oder zusammengerollte Zeitungen, kurze Regenschirme oder auch Schreibstifte, mit den gleichen Prinzipien genutzt zur Verteidigung.

Mehr zu Sôchin Ryu Kobudo: https://sochin-ryu-kobudo.com/